Mittwoch, 3. Dezember 2014

Voller Poesie, aber ...

The Love Song of Miss Queenie Hennessy

Rachel Jocye selbst bezeichnet dieses Buch als "Gefährte" der unwahrscheinlichen Pilgerreise, aber es reicht einfach nicht ganz an diese heran.

Inhalt:
Lernen wir die Frau kennen, für die Harold durch England läuft, sehen wir ihre Seite der Geschichte.
Queenie erkennt, dass ihr erster Brief an Harold nicht das Ende war, sondern dass sie damit wieder alles losgetreten hat. Und sie erkennt, die Geheimnisse, das was wirklich passiert ist, kann sie nicht länger für sich behalten.
Deshalb schreibt sie einen weiteren Brief, einen längeren Brief, um all das loszuwerden, was sie so lange angestaut hat.
Das ist die ganze Wahrheit, über das, was passiert ist.

Infos zum Buch:
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Doubleday (9. Oktober 2014)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0857522450
ISBN-13: 978-0857522450
Größe und/oder Gewicht: 16,2 x 3,3 x 22,2 cm

Cover:
Denken wir uns den kleinen Kreis weg, der prahlerisch verkündet, dieses Buch ist von der Bestseller Autorin von "The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry" geschrieben worden und vergessen wir am besten auch noch die Aussage vom Daily Telegraph.
Dann ist das Cover sehr schön. Diese Farbverläufe sind träumerisch, eine Muschel und das Paar Schuhe sind eine wundervolle kleine Ergänzung und ganz schlicht ist der Titel in den Vordergrund gestellt.

Meine Meinung:
Die Handlungsstränge sind sehr durcheinander. Ich mag diese nicht-lineare Schreibweise gerne und was wäre ein Buch ohne Flashbacks?
Aber hier wird einfach übertrieben.
Ich kann verstehen, dass das Durcheinander in Queenie ausgedrückt werden muss und auch, dass sie manche Teile einfacher aufschreiben kann als andere, aber ich als Leser bin dadurch einfach aus dem Lesefluss geraten.
Der Schreibstil ist malerisch und das durch so simple Mittel. Er passt einfach zur Situation, drückt die Lage Queenies aus, als sie den Brief verfasst.
Das gesamte Buch ist voller Lebenswahrheiten, voller Poesie und ich habe so viele Stellen gefunden, die ich mir merken muss, weil sie einfach so direkt und wahr auf den Punkt gebracht sind.
Auf die Charaktere habe ich nun nach beiden Bänden eine vielschichtige Blickweise gewonnen, was mir durchaus gefällt. Es macht alles realistischer und ich kann die Charaktere irgendwie durchschauen.
Aber es gibt ein LEIDER: Die Handlungen werden neben all der Poesie etwas zur Seite geschoben, erst so durcheinander und dann teilweise auch einfach vergessen, bei dem Versuch, das Buch tiefgründig zu gestalten.
Das und auch meine Vorkenntnisse aus dem ersten Teil haben gewisse Abschnitte für mich etwas langweilig gemacht.
Es ist ja schön und gut, dass das Buch mit Tiefgründigkeit und schön formulierten Wahrheiten punkten kann, aber ein Buch liest sich eben auch nur gut, wenn es eine anregende oder spannende Handlung hat.
Das Ende ist etwas gewöhnungsbedürftig. Einerseits hatte ich das Gefühl, Teile des Buches werden dadurch zum Einsturz gebracht, andererseits liefert es neue Sichtweisen und das gefällt mir!

Fazit:
Ein wahrer Schatz an Gedankengut, aber für den Leser ist es erfreulicher, wenn es auch anregende/mitreisende/ spannende Handlungen gibt!
Deshalb bekommt das Buch von mir:


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